Neue Publikation im Dezember 2012
25. November 2012
Das Spektrum der Beiträge in Heft 2 des 30. Jahrgangs der Schriftenreihe Apoldaer Heimat reicht von der Vereinsbrauerei Apolda bis zum Foyer Telemann in Wormstedt. Es reicht auch von der Gaststätte „Deutsche Eiche“ bis zu den Steinkreuzen im Kreis Weimarer Land und in Weimar. Im Mittelpunkt jedoch steht die 125jährige Geschichte der Vereinsbrauerei. Auch vor 1887 wurde in Apolda Bier gebraut, aber seit 1887 dominiert das „Vereinsbier“. In Apolda wird zu zwei Dritteln Vereinsbier getrunken, steht in alten Abhandlungen zu diesem Thema und gilt näherungsweise wahrscheinlich auch heute. Für die jüngere Brauereigeschichte ist vor allem kennzeichnend, daß die Apoldaer Brauerei im Gegensatz zu etlichen Brauereien (z. B. in Jena und Erfurt) eigenständig geblieben ist und sich mit ihrem Biersortiment am Markt behauptet.
Auch in der Gaststätte „Deutsche Eiche“ wurde im Verlaufe der Jahrzehnte sicher Vereinsbier getrunken. Jetzt wird an diese Gaststätte erinnert, da sie aus dem Stadtbild verschwunden ist.
In früheren Jahrhunderten hatten die Apoldaer dem Weimarer Fürstenhaus zu huldigen. Zum Regierungsantritt eines Fürsten, zur Geburt eines Prinzen oder zu anderen Anlässen fertigten der Stadtrat und die Gesamtheit der Stricker und Wirker kostbare Huldigungsschriften, in denen sie das Fürstenhaus rühmten. Derartige Huldigungsschriften werden jetzt hier erstmals vorgestellt.
Steinkreuze sind oftmals mit alten Geschichten von Bluttaten verbunden. Mit der Anfertigung eines Steinkreuzes wurde ein Teil der Schuld für diese Bluttat gesühnt, so wird berichtet. In der Apoldaer Heimat wird eine detaillierte Übersicht der im Umkreis von Apolda existierenden Steinkreuze gegeben, die für den Wanderer zu entdecken sind.
Die Nachrichtenübermittlung mit Hilfe von Briefen und optischen Signalen genügte im 19. Jh. nicht mehr den Ansprüchen. Um 1833 wurden elektrische Telegrafen entwickelt, die eine schnellere Übermittlung von Nachrichten ermöglichten. Lange vor der elektrischen Beleuchtung und den Elektromotoren fanden damit elektrische Geräte erstmals weite Verbreitung. Da in Apolda vor genau 150 Jahren eine Telegrafenstation eröffnet wurde, findet dieses Thema besondere Beachtung.
Als die Eisenbahnstrecken als Lebensadern des Landes angelegt wurden, kamen elektrische Telegrafen zum Einsatz, es gab aber auch eine Vielzahl von beschrankten Bahnübergängen, die mit Schrankenwärtern besetzt waren. Später gab es immer weniger derartige Bahnübergänge und einer der verschwundenen Bahnübergänge wird in der Apoldaer Heimat dokumentiert. Es handelt sich um einen Übergang bei Apolda-Nauendorf.
Im Umfeld von Apolda gab es mehrere Rittergüter, so auch in Flurstedt und Kötschau. Die Gutsherren beider Güter waren für lange Zeit die Freiherren von Lyncker. Diese Freiherren dienten oft am Weimarer Hof und werden jetzt näher mit ihren Biographien dargestellt.
Auszeichnungen für sehr gute Architektur kommen nicht so oft nach Apolda und in die umgebenden Orte. Um so mehr ist auf das Foyer Telemann als Neubau auf dem Kirchhof in Wormstedt hinzuweisen, der 2011 mit dem Thüringer Holzbaupreis gewürdigt wurde.